Auf seinen Bildern werden Himmel, Boden und Wasser zu einer Kulisse, die ein Gebäude gut aussehen lässt oder auch nicht: warm oder kalt, sympathisch oder abweisend, rational oder mystisch.
Das Bild entsteht im Kopf des Künstlers -manchmal auch in seinem Bauch. Auf Carlos Montúfars Bildern wird die architektonische Komposition erst durch das Umfeld begreifbar. In der Sammlung von Hamburg-Motiven in Zeichnung und Aquarell, kommt es immer wieder auf Horizont und Himmel an- auf die Kulissen. Sie verraten viel von der Seele des malenden Chronisten und der Liebe zu seiner Stadt.
Wenn ein Architekt in seiner eigenen Stadt zeichnet und aquarelliert, dann tut er dies gleichermaßen mit Überlegung und Emotion. Er möchte Dinge, die er sieht. Dinge, wie er sie sieht, weitergeben, um den Baubestand zu erklären und gewissermaßen unter Schutz zu stellen. Insofern ist Carlos Montúfars Aquarellset auch eine Schule des Sehens: „Liebe und beschütze deine Stadt, erkenne, wie sie komponiert ist! Verstehe, wie sie sich wachsend verändert hat und opfere sie nicht, nur weil kurzfristige Interessen dafür sprechen“. In diesem Sinne sind Montúfars Skizzenheft und die in diesem Buch dokumentierte Aquarellensammlung auch als Plädoyer für die Erhaltung der Baulichen Vielfalt zu betrachten.
Dirk Meyhöfer
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